Die Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen ist eine der greifbarsten und direktesten Auswirkungen des Klimawandels in Vorarlberg. Dies zeigt sich z.B. in der Anzahl von Hitzetagen. So bezeichnet man Tage, an denen die Temperatur über 30° C steigt. Im Zeitraum 1981 – 2010 trat dies für Bregenz im Mittel an 0,8 Tagen im Jahr auf. Für 2022 hat die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) in Bregenz bereits mehr als zehn Hitzetage (Stand 21. Juli 2022) gemessen.
Problematische Auswirkungen haben die hohen Temperaturen vor allem in dicht bebauten Siedlungsgebieten. Dort können sogenannte Wärme-Inseln entstehen, die auch in der Nacht nur geringfügig abkühlen. Bei Temperaturen über 30° C benötigen vor allem Senior:innen, kleine Kinder und chronisch Kranke besonderen Schutz. Aber auch für gesunde Personen kann die Hitze eine Belastung für das Herz-Kreislauf-System sein. Neben den gängigen Tipps wie ausreichend Trinken, lüften und für Abschattung sorgen, hilft es, kühle Orte aufzusuchen.
Wie findet man diese aber? Die sechs plan b-Gemeinden (Bregenz, Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach und Wolfurt) haben in den letzten Wochen rund 55 Temperaturfühler installiert. Diese messen neben der Temperatur auch die relative Luftfeuchtigkeit. Über eine Formel kann ab 26OC auch die gefühlte Temperatur berechnet und dargestellt werden. Als gefühlte Temperatur wird die wahrgenommene Umgebungstemperatur bezeichnet, diese ist z. B. von der Luftfeuchtigkeit und Strahlungsintensität abhängig.
Und wie kommt man an diese Information? Über die „KLAR! Live“-Hitzekarte. Hier werden die Live-Temperatur, Luftfeuchte, gefühlte Temperatur und der Temperaturverlauf der vergangenen 24 Stunden angezeigt: https://www.klar-planb.at/temperaturfühler. Dieses Projekt wurde über den Klima- und Energiefonds und das KLAR!-Programm finanziert und von den Gemeinden gemeinsam mit der HTL Bregenz umgesetzt. Die Temperaturfühler wurden von Schüler:innen der HTL Bregenz in Wetterschutz-Gehäusen verbaut und anschließend mit Unterstützung von Gemeindemitarbeiter:innen in den Gemeinden installiert. Die Standorte der Temperaturfühler wurden vorher von den KLAR!-Verantwortlichen festgelegt.
Comments